Travel Diary Cambodia
part 0
(April to May 2004)
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04.05.2004 04:36:25 PM - nicole
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AND NOW CAMBODIA!
By boat we went from Chau Doc, the border town in Vietnam, all the way on the Mekong to Phnom Penh. After exactly one month in Vietnam it was time to leave. It was an interesting and sometimes emotional trip through this country. I will remember the people as generally friendly and interested but also tricky, sometimes aggressive and hectic people, all in all very energetic.
From the moment we stepped on Cambodian ground we noticed that the people here are much poorer. The roads are bumpier, the houses in the villages we passed through were again these wooden huts sometimes on stilts with straw roofs, as we saw in Laos. The people have very dark skin, reminding me of the Burmese a bit, I also saw some men wearing sarongs (a kind of skirt), the kids with huge dark eyes, so sweet and innocent. On the streets it's much quiter, not the honking all the time. Though the country seems poorer, there are far more cars on the street than in Vietnam. Maybe it's the closeness to Thailand.
We've been in Phnom Penh for a few days now. There hasn't been a meal that we weren't asked for money. We've already seen so many crippled people, all begging. Once again we're in a wounded country, wounded by it's own people. What a sad story. It makes me sad and feel guilty when so many people ask me for money, especially while eating. I'm stuffing this delicious food in my mouth and won't even give a dime. But if I'd give every time, I would soon not have the money to go back home. I don't like giving money anyway, but the boy I offered my leftover food just shook his head and made the sign for money. That makes me thoughtful and confused. But probably his parents sent him and wouldn't be satisfied with a bit of spinach and noodles. Ok, at least he can't have been that starving, otherwise he would never have refused the food...
Despite all of this, so far I like Phnom Penh. The big, french-colonial styled architechture I can't get enough of. The streets are so much calmer than in Vietnam, real peaceful compared. The people relaxed and friendly, not as interested in us Westerners as we experienced in Saigon. They seem to be more reluctant towards us.
It's great, exciting coming into a new country, everything is unknown, having to be explored, finding out how this and that works... It's a whole new story!
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09.06.2004 09:20:57 AM - nic
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welcome to cambodia
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09.06.2004 09:29:54 AM - nic
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09.06.2004 09:31:16 AM - nic
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09.06.2004 09:32:11 AM - nic
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Hier gibts alles zum Esssen: Zum Beispiel Fried Spiders!
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09.06.2004 09:33:43 AM - nic
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...oder auch Fried Chickenlegs
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09.06.2004 09:34:41 AM - nic
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09.06.2004 09:35:42 AM - nic
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09.06.2004 09:43:51 AM - nic
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Die letzten Bilder sind alle aus dem Osten von Kambotscha, aus den Regionen Ratanakiri und Mondulkiri (Siehe Text von Nicole).
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09.06.2004 09:47:01 AM - nic
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Hier die Faehre, die uns und unsere mutigen Motorradfahrer den Weg von Ban Lung nach Koh Net ermoeglicht hat (definitiv nicht fuer Automobile geeignet).
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09.06.2004 09:48:51 AM - nic
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Sehr staubig und ultra verschwitzt auf dem Weg nach Koh Net. Diese Frisur ist also nur durch den Wind entstanden, keine Absicht...
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09.06.2004 09:50:26 AM - nic
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Immer wieder grosse Hindernisse, hier wurde uns mal gezeigt, was man mit Scootern tatsaechlich alles machen kann!
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09.06.2004 09:53:09 AM - nic
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Angekommen in Koh Net. Der Brunnen, das Badezimmer des Dorfes.
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09.06.2004 09:54:43 AM - nic
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Hier ist die Welt noch in Ordnung...
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09.06.2004 09:55:46 AM - nic
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Unser Schlafplatz:
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09.06.2004 09:57:33 AM - nic
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Ein dreiachsiger, russischer Militaerjeep mit Seilwinde ermoeglichte uns anschliessend das Weiterkommen nach Sen Monoron. Rund 10 Stunden mit ca. 10 Km/h...
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09.06.2004 09:59:00 AM - nic
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09.06.2004 10:00:17 AM - nic
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Schlitteln in Sen Monoron, man braucht dazu nicht unbedingt Schnee
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09.06.2004 10:02:23 AM - nic
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Unsere Weitereise zurueck in die Zivilisation auf der Ladeflaeche eines Pick Ups. Extrem staubig... ...und extrem heiss! Ein Motorrad hat dafuer gesorgt, dass sicher kein Funken Komfort mitreist.
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09.06.2004 10:03:53 AM - nic
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Ich denke wir waren noch nie so dreckig in meinem Leben. Noch beim dritten Mal Duschen, kam bei mir Dreck von den Haaren raus...
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09.06.2004 10:05:25 AM - nic
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Nach diesem Trip hatten wir etwas Erholung noetig. Dazu eignet sich die Suedkueste in Kambotscha perfekt: Sihanouk Ville.
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09.06.2004 10:07:36 AM - nic
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Leere, weisse Straende so weit das Auge reicht.
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09.06.2004 10:08:21 AM - nic
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09.06.2004 10:09:40 AM - nic
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In Kampot ist die Architektur der franzoesischen Kolonialzeit immer noch ueberall zu entdecken.
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09.06.2004 10:11:16 AM - nic
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Bokor, in einem Nationalpark eingebettet, ist eine verlassene Hillstation aus der Kolonialzeit.
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09.06.2004 10:12:18 AM - nic
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09.06.2004 10:13:51 AM - nic
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09.06.2004 10:15:46 AM - nic
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Auf dem Weg von Battambang nach Siem Riep: eine der schoensten Bootstrips in Kambotscha
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09.06.2004 10:16:39 AM - nic
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Und nun noch ein kurzes Angkor Wat Special:
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09.06.2004 10:18:29 AM - nic
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Angkor Wat, das Wahrzeichen Kambotschas (auch auf der Flagge zu sehen).
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09.06.2004 10:19:46 AM - nic
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Zum Teil seeeehr steil und wirklich eine Herausforderung gewisse dieser Tempel zu besteigen, die von rund 800-1400 gebaut wurden.
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09.06.2004 10:21:36 AM - nic
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09.06.2004 10:22:37 AM - nic
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09.06.2004 10:23:44 AM - nic
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09.06.2004 10:26:18 AM - nic
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09.06.2004 10:27:07 AM - nic
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09.06.2004 10:30:24 AM - nic
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09.06.2004 10:32:23 AM - nic
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Ein Affe und ein Hund, das komische hier ist: Der Affe ist das Haustier... wir konnten ihn auch streicheln und mit ihm spielen. Sonst sollte man den hier ueberall immer wieder frei rumstreichenden Affen nie zu nahe kommen, sind nicht so friedliche Biester!
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09.06.2004 10:51:55 AM - nicole
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UNSER TRIP IN DEN NORDWESTEN VON KAMBODSCHA
Nachdem wir einige Tage Phnom Penh erkundet hatten, machten wir uns auf den Weg in den
Nordosten des Landes, wo wir die wenig besuchten Provinzen Ratanakiri und Mondulkiri besuchen
wollten. Erster Stop war Kampong Cham, ein ruhiges kleines Staedchen am Mekong River. Unser
Plan war, von dortaus das Boot nach Stung Treng zu nehmen, ganz im Norden von Cambodia. Wir
machten uns gleich auf den Weg zur Bootsstation, um Tickets fuer den naechsten Tag zu kaufen.
Die Bootsstation mit einem Ticketschalter suchten wir vergebens. Man deutete auf ein am Ufer
angelegtes Boot. So kletterten wir die schmale, steile Rampe auf das Boot hinauf und sahen dort
drei aeltere Herren gemuetlich beisammen sitzen und Tee trinken. Der eine stellte uns eine Fahrkarte
aus und nannte die Abfahrtszeit - 7.30 am, die Fahrt wuerde 6 Stunden dauern. Den Rest des Tages
erkundeten wir die Ortschaft. Es war aber so mega heiss, wir fluechteten dann doch schnell in unser
Hotelzimmer, wo es zwar nicht weniger heiss war, aber ein Fan an der Decke immerhin noch etwas
(heisse) Luft umherwirbelte.
Fruehmorgens am naechsten Tag kauften wir etwas Proviant ein und kletterten ein zweites mal die
schmale steile Rampe hoch und nahmen im klimatisierten (!) Boot platz. Innerlich glich das Boot
einem Flugzeug, auf der einen Seite 2 Plaetze nebeneinander, auf der anderen ein 3er Sitz. Das
Gepaeck wurde, wie immer in diesen Laendern, auf's Dach geschnallt. Das Boot fuellte sich nach
und nach mit aufgestellt plappernden Passagieren, wie immer mit unendlich viel Schachteln und
Saecken und Koerben bewaffnet. Was die auch immer zu transportieren haben?? Die Fahrt ging los
und wie immer - sit back, relax and enjoy the view. Um Mittagszeit mussten wir dann noch Boot
wechseln, was etwas hektisch ausfiel, da gleichzeitig Leute ein- und aussteigen wollten, und das
gleich bei 2 Schiffen. Naja, wir machten es wie immer: Nico kuemmert sich um's Gepaeck und ich
schnappe mir zwei Sitze. Der 2. Teil der Fahrt war wunderschoen von der Landschaft her. Immer
mehr glich es dem was wir in Laos bei den 4000 Islands gesehen hatten, welche von Stung Treng
nur noch ca. 50 Km entfernt sind. Nach 9 Stunden dann erreichten wir endlich unser Ziel. Stung Treng
ist ein wirklich sehr kleiner Ort, ein unordentlicher Markt in der Mitte, oben und unten davon verlaeuft
eine Strasse, laeuft man 500 m ist man schon wieder aus dem Ort. Da ist Vogelsang ja riesig
dagegen! Seit der halb-offiziellen Oeffnung des Grenzueberganges zwischen Laos und Cambodia
vor ca. 2 Jahren 50 Km noerdlich, verirrt sich doch der eine oder andere Tourist dorthin. Halb-offiziell
heisst, dass es nicht 100 % offiziell ist, aber gegen einige Dollars lassen sie einen ueber die Grenze.
Unser Ziel ist aber nicht Laos sondern Bang Lung, was in der Provinz Ratanakiri liegt. Die Pick-ups
dorthin fahren aber nur morgens, also verbrachten wir eine Nacht in Stung Treng und wurden mit
einem wunderschoenen Sonnenuntergang belohnt. Wieder frueh aufstehen und waehrend des
Fruehstuecks erfuhren wir, dass der Pick-up heute nicht faehrt, da aus der Familie des Fahrers jemand
jemand gestorben sei. So fuhren wir fuer 1 USD Aufpreis mit einem sogenannten Shared-Taxi. Die
meisten Leute in Cambodia, die ein Auto besitzen (zu 99 %) ein Toyota Camry), sind Taxifahrer:
Fahren meistens in eine Richtung und wieder zurueck und fuellen das Auto bis zum geht-nicht-mehr,
was soviel heisst wie vorne 2 - 3 Leute (ohne Fahrer natuerlich) und hinten nochmals 4, Kinder sind
da noch nicht miteingerechnet. Wir hatten aber Glueck, zu uns gesellte sich nur noch ein Moench auf
die Rueckbank, und auf dem Vordersitz 2 junge Frauen, eine hatte noch ihr Kind dabei. Nun lernten
wir auch die schlechten Strassen Kambodschas kennen, Schlagloch um Schlagloch. Die Landschaft
war herrlich, dunkelgruener Wald und schoen im Kontrast die Strasse mit dem rot-braunem Sand.
Diesmal stimmte die Zeitangabe und 3 Stunden spaeter tauchte mitten im Nichts das staubige
Staedchen Ban Lung auf. Der Fahrer setzte uns bei einem Guest House ab und da wurden wir auch
schon froehlich begruesst. Wie ueblich verhandelten wir hart ueber den Preis des Zimmers und
bekamen auch was wir wollten. Wir mieteten zwei klapprige Fahrraeder und machten uns auf den Weg
zu einem Wasserfall, wie immer in der groessten Hitze. Wir hatten sehr kleine (Kinder-) Velos und ich
musste aufpassen, dass ich nicht waehrend dem Trampen die Knie an meinen Kiefer schlug (bitte
bildlich vorstellen...). Die Fahrt ging an mehreren kleinen Doerfern vorbei, mehrere
Holz- und Bambushuetten, manche davon auf hohen Stelzen, mit Strohdaechern alles von Wald
umgeben, so schoen. Schade kann man in diesen Waeldern nicht einfach drauflosspatzieren. In
Kambodscha allgemein sollte man niemals die gepfadeten Wege verlassen, der groesste Teil des
Landes ist noch immer von Minen uebersaeht, ein echtes Problem. Man weiss nie und man sollte es
echt nicht riskieren...
Von weitem schon kamen die Kinder angerannt, winkend und Hello rufend, manchmal auch Bye bye.
Lachend posierten sie fuer Fotos, rissen Posen und draengten sich nach vorne, um ja auch auf dem
Bild zu sein. Kambodscha hat die suessesten und huebschesten Kinder, die ich bis jetzt gesehen
habe!
Als naechsten Schritt wollten wir nach Sen Monoron, Provinz Mondulkiri, was suedlich von Ban Lung
liegt. Alle schuettelten den Kopf als wir nach einer direkten Verbindung fragten und meinten, wir
muessten den Weg zurueck bis nach Kratie (wo wir damals mit dem Boot umgestiegen sind) und von
dort aus nach Sen Monoron. Der direkte Weg sei zu schlecht, niemand mache das so. Moeglich sei
es sowieso nur mit dem Mofa, was USD 25.- bis in die Mitte und dann nochmals USD 25.- pro Person
kosten wuerde. Autos kaemen da nicht durch. Da wir mit den Fragen nicht lockerliessen, telefonierte
der Typ unseres Hotels noch ein wenig herum und fand heraus, dass von Kohnet (Dorf in der Mitte des
ganzen Weges) ein Jeep nach Sen Monoron fahren wuerde. Die Angaben waren nur sehr vage, er
wusste nicht wie regelmaessig der fahren wuerde und so. Die erste Haelfte des Weges muessten wir
aber definitiv mit dem Mofa zuruecklegen. Wir entschieden uns, das Risiko einzugehen, irgendwie
wuerden wir schon weiterkommen, im schlimmsten Falle kaeme es uns einfach sehr teuer, wenn wir
diesen Jeep alleine mieten muessten. Das Hotel arrangierte fuer uns zwei Mofafahrer fuer den
naechsten Tag, die den Weg kannten. Puenktlich um 9 Uhr ging es los, alle wuenschten uns noch
"Good Luck". Zuerst fuhren wir wieder auf diesen rot-braunen sandigen Strassen, durch Doerfchen,
dann gab es immer weniger Anzeichen von Zivilisation - aber die Strasse war noch nicht so brutal wie
wir uns das vorgestellt hatten. Dann ging es mal steil den Hang hinunter und unser Weg endete in
einem Fluss. Auf das Hupen der Toefflis kamen einige Kinder angerannt. Am Ufer waren 2
Holzboetchen, die durch ein grosses Brett miteinander verbunden waren - unsere Faehre! Die Kinder,
alle zwischen 3 und 12 Jahren, betaetigten die Faehre alleine und brachten uns langsam paddelnd
auf die andere Seite des Flusses. Ab dort konnte man dann wirklich nicht mehr von einer Strasse
sprechen, mehr ein Ochsenkarrenweg, der durch den Regen am vergangenen Tag an gewissen Stellen
schlammig und rutschig war. Ja ok - vielleicht hatten die Leute wirklich nicht uebertrieben mit dem
schlechten Zustand der Strasse. Doch unsere Toefflifahrer entwickelten sich als die wahren Helden.
In beachtlichem Tempo ging es stets weiter, auch wenn es mal eine Wegvergabelung gab (wir waren
jetzt mitten im Wald), fuhren sie ohne zu zoegern den richtigen Weg, hofften wir auf jedenfall...
Manchmal haute es uns fast um oder es stellte das Mofa quer, doch sie konnten es jedesmal im
letzten Moment verhindern. Dies waren echte Schreckmomente, ich sah mich jedesmal im Schlamm
liegend, meinen Schenkel am heissen Auspuff verbrennend.
Manchmal verschwand unser Weg in einer riesigen Wasserlache, einmal war es sogar ein kleiner See.
Aber nichts hinderte uns am Weiterkommen. Mit diesen Toefflis koennte man an Motorcrosswettkaempfen
teilnehmen. Oft stiegen Nico und ich ab und liefen hinterher, weil es so etwas leichter zu manoevrieren
war.
Nach ettlichen Stunden fragte ich mich langsam, wann wir nun endlich dieses Kohnet erreichen wuerden.
Mit der Zeit war es schon etwas anstrengend und ich wollte einfach nur noch ankommen. Dann endlich
waren wir da, einige Haeuser tauchten auf, dann etwas mehr und es entpuppte sich als ein Dorf, unser
Dorf - Kohnet. Wir hielten bei einem grossen Haus, in dem einige Tische aufgestellt waren, wohl das
Restaurant. Mit zitternden Beinen stiegen wir ab und schauten uns mal um. Ein kleines Dorf, wir
schienen im Dorfkern zu sein: Kleine Kinder mit noch kleineren Kindern auf dem Arm rannten herum,
hier und dort schwaenzelte eine Sau die auf Essenssuche war, freilaufende Huehner mit ihren Kuecken
im Schlepptau, Leute die gemuetlich herumsassen und sich um den einzigen Fernseher
draengten.
Unsere Fahrer deuteten auf die Tische und forderten uns auf, uns zu setzen. Sie hatten bereits eine
dampfende Suppe vor sich, und schon bald hatten wir auch eine. Wir entdeckten auch gleich die
Leberstuecke und anderes unidentifizierbares Eingeweide darin
herumschwimmen. Yummie - genau was man nach so einer Hoellenfahrt braucht. Tapfer assen wir um
alles unerwuenschte herum. Dann wollten wir uns unbedingt waschen, wir waren ueber und ueber mit
Staub und Schlamm befallen, meine Hautfarbe glich der der Einheimischen. Wir wurden zum Dorfbrunnen
geleitet, wo sich gerade einige Kinder am waschen waren. Ich schaute ihnen zu wie die das so machten
und wollte es ihnen gleichtun. Nach wenigen Momenten jedoch war sich keiner der Kinder mehr am
waschen, alle standen da und starrten uns an, einige mit offenen Muendern, andere mit einem scheuen
Laecheln. Irgendwie wurden wir einigermassen sauber (nur oberflaechlich wohlbemerkt). Die Leute, die
das Restaurant fuehrten, entpuppten sich auch gleich als unsere Gastgeber. Als wir sie mit
Zeichensprache fragten wo wir denn schlafen wuerden, deuteten sie auf das hohe Stelzenhaus gleich
nebenan. Wir trugen unser Gepaeck dort rauf und sahen, dass sie in der Zwischenzeit bereits eine
Strohmatte fuer uns ausgelegt hatten. In diesem Land schlaeft alles auf dem Boden, die wuerden eine
Matratze wohl als unbequem empfinden. Nun hatten wir noch einige Stunden Zeit befor es dunkel wurde.
Wir inspizierten das Dorf, die Schule, das Health Center das nicht in betrieb war, liefen von einem Ende
zum naechsten. Faszinierend, wie diese Leute so mitten im Nichts ueberleben, umgeben von Wald und
einsamen Feldern, abseits von jeglicher Zivilisation.
Mitten in der Nacht wurden wir von lautem und panikerschrockenem Quietschen einer Sau geweckt. Ich
stellte mir vor, dass sie vielleicht gerade Junge bekommt, Nico aber ahnte, dass sie geschlachtet wird.
Am naechsten Morgen rannten nicht unzaehlige kleine Ferkel herum, sondern es war viel
Frischfleisch aufgehaengt, daneben der Kopf einer Sau. Lustigerweise hatte die Sau einen zufriedenen,
gluecklichen Gesichtsausdruck, hatte wie ein Laecheln im Gesicht... Aber wieso wurde die denn mitten in
der Nacht geschlachtet??
Wir assen wieder eine Suppe zum Fruehstueck, diesmal aber ohne Fleisch. (Wir hatten zuvor in unserem
Phrasebook auf das Wort vegetarian gezeigt. Manchmal ist eine kleine Notluege angebracht...). Wir
waren immer mehr auf diesen Jeep gespannt, der uns heute nach Sen Monoron fahren sollte. Als wir
wieder danach fragten, zeigten sie auf diesen riesigen russischen Monstertruck, der gerade beladen
wurde. Wooow, ein Riesending! Ob wir wohl vorne oder hindendrauf sitzen werden? Wir hatten kaum
fertig gegessen, da fuchtelten die Maenner, die den Truck beladen hatten, mit den Armen herum und
machten zu verstehen, das es los ging. Wir verabschiedeten uns schnell von der netten Familie, unseren
Gastgebern. Sie wollten nur Geld fuer die verschiedenen Mahlzeiten, nicht fuer die Uebernachtung, so
nett. Schnell rannten wir zum Truck, unser Gepaeck kam auf die Ladeflaeche, wir durften aber vorne
neben dem Fahrer platznehmen. Es stiegen noch einige Leute hinten auf und die fahrt ging los. Ueberall
im Dorf hielten wir noch an und luden mehr und mehr Leute und Ware auf. Wir fuhren auch noch bei
anderen kleinen Doerfern vorbei, es wurde immer voller hintendrauf. Nico und ich hatten hier die
Ehrenplaetze erhalten. Dann hatten wir die letzten Zeichen von Zivilisation hinter uns gelassen, dichter
Dschungel umgab us, es regnete... Bald schon zeigte sich, dass dieser Truck das einzige Vehikel ist,
das durch dieses Terrain fahren kann. Es war unglaublich: Mal steil hinauf, dann steil hinunter, ueber
riesige Steine, durch Wasser. Manchmal waren wir in so einer extremen Schraeglage, dass ich echt
Schissbekam, dass wir umkippten. Doch der starke Motor und die vielen riesigen Raeder meisterten
das alles. Doch dann kam der Punkt, wo auch dieses riesige Monster im Schlamm steckenblieb. Na
prima, dachte ich, da bringt stossen wohl auch nichts mehr. Der Fahrer kurbelte sein Fenster runter und
bruellte etwas nach hinten und da kamen drei junge Helfer angerannt, die sich an der Seilwinde zu
schaffen machten. Es galt nun, das Stahlseil an einem Baum zu befestigen, damit sich dann der Truck
mit eigener Kraft aus demm Schlamm(assel) ziehen konnte. So ging das ca. 20 mal - ohne Uebertreibung!
Sobald wir steckenblieben, tauchten die emsigen Helfer von hinten auf, der Fahrer gab mit schriller
Stimme aus voller Kehle schreiend mit fuchtelnden Armen Anweisungen, an welchem Baum das Seil zu
befestigen sei. Jedesmal rannten sie zuerst zum falschen Baum, was den Fahrer veranlasste, mit noch
schrillerer und hochfrequentiger Stimme zu schreien und noch mehr mit den Armen zu fuchteln. Manchmal
rutschten wir danach gleich ins naechste Loch, so konnte eine Aktion bis zu 20 Minuten dauern, bis wir
wieder weiterfahren konnten. Ich bewunderte die Geduld dieser Leute, ich haette diesen Weg schon laengst
als impassabel deklariert.
Auch diese Fahrt wurde nach einigen Stunden etwas anstrengend, der laut heulende Motor die ganze Zeit,
dann die Hitze die davon ausstroemte und das hochfrequente Schreien des Fahrers liess den Schaedel
brummen. Zudem spuehrten wir von der Nacht auf dem Boden noch jeden Knochen in unserem Ruecken
es war eine Tortur. Ach wir armen sensiblen Europaer... Wir waren sehr froh, dass wir nicht hintendrauf
sitzen mussten.
Dann endlich, nach 10.5 Stunden Hoellenfahrt erreichten wir das friedliche Oertchen Sen Monoron, gebettet
in sanfte Huegel von Urwald bewachsen - ein wunderschoener Anblick. Voellig kaputt suchten wir ein
Guest House, stellten uns unter die kalte Dusche (wie schoen waere eine wohlig warme gewesen...) und
schafften es knapp noch, etwas Essen reinzuschaufeln befor wir endlich schlafen konnten.
Am naechsten Tag machten wir uns auf den Weg zu einem Wasserfall, ein schoener Spaziergang. Wir
hatten nur vage Wegangaben, doch mit der Hilfe eines uralten Mannes mit einer Saege in der Hand mitten
aus dem Wald auftauchte, fanden wir auch den. Schoen wie immer zum richtigen Zeitpunkt Leute auch in
einer so verlassenen Umgebung auftauchen.
Die Fahrt zurueck nach Phnom Penh verbrachten wir auf der Ladeflaeche eines Toyota Pickups, die wir mit
einem riesigen Holzgestell, einem Motorrad, etlichen Schachteln, Saecken und zwei weiteren Maennern
teilten. Zufaelligerweise war der Fahrer dieses Pickups derselbe, der den Monstertruck gefahren hat. Der
erste Teil der Fahrt war holprig, auf diesen Strassen mit rotem Sand, so ging es nicht lange, bis wir einen
roten Schimmer ueber unserer Haut und Kleidung hatten. Nach einigen Stunden waren wir wieder back in
civilisation, zurueck in Phnom Penh, wo wir mit unseren schmutzigen Kleidern und Gesichter schon etwas
wie Penner aussahen, oder halt wie irgendwelche Abenteurer. Doch der Weg zu unserem Hotel war kurz und
einmal mehr rannten wir unter die erloesende Dusche - nie in meinem Leben war ich so dreckig gewesen!
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